MG kann mehr – wenn wir Verwaltung digital denken

von | 24. Juni 2025 08:00

Ein Blick auf viele kommunale Dienstleistungen zeigt: Die Verwaltung funktioniert – aber oft nicht so, wie es zu unserem heutigen Alltag passt. Wer einen Antrag stellen, einen Missstand melden oder einfach eine gute Idee einbringen will, stößt schnell an Grenzen. Öffnungszeiten kollidieren mit Arbeitszeiten. Formulare sind kompliziert. Und Wege ins Amt dauern oft länger als nötig.

Ich bin überzeugt: Das geht besser. Mönchengladbach braucht eine digitale Verwaltung, die nicht nur punktuell modernisiert wird, sondern neu gedacht. Mein Ziel ist eine zentrale, digitale Plattform für Bürgerinnen und Bürger – erreichbar rund um die Uhr, an jedem Tag der Woche. Egal ob vom Handy, Tablet oder PC.

Diese Plattform soll drei zentrale Funktionen erfüllen: Erstens – Anträge stellen. Egal ob es um einen neuen Ausweis, eine Genehmigung oder die Anmeldung für eine städtische Leistung geht: Die Prozesse müssen digital, einfach und transparent ablaufen. Zweitens – Beschwerden melden. Es darf nicht kompliziert sein, ein kaputtes Straßenschild, eine defekte Laterne oder Missstände im Stadtbild zu melden. Drittens – Ideen einbringen. Wer etwas verbessern möchte, sollte dafür nicht auf ein Forum oder einen Bürgerdialog warten müssen. Eine digitale Beteiligung, die jederzeit möglich ist, stärkt das Vertrauen in Politik und Verwaltung.

Natürlich bedeutet das nicht, dass die klassische Verwaltung verschwindet. Niemand wird gezwungen, alles online zu erledigen. Aber es muss ein echtes, vollwertiges digitales Angebot geben – nicht nur PDFs zum Ausdrucken, sondern interaktive, serviceorientierte Anwendungen. Bürger*innen müssen nachvollziehen können, wo ihr Antrag gerade liegt, wie lange die Bearbeitung dauert und welche Schritte als Nächstes folgen.

Das entlastet übrigens auch die Verwaltung selbst. Denn wenn einfache Standardvorgänge digital ablaufen, bleibt mehr Zeit für Beratung, schwierige Fälle und die eigentliche Sacharbeit. Und auch die Mitarbeitenden profitieren von digitalen Tools, weil Prozesse klarer, strukturierter und effizienter werden.

In anderen Städten – etwa in Estlands Hauptstadt Tallinn oder in Barcelona – ist längst Realität, was bei uns noch nach Zukunft klingt. Dort können Bürger*innen fast alle Verwaltungsakte digital erledigen. Daran sollten wir uns orientieren. Nicht aus blindem Technikglauben, sondern weil eine moderne Verwaltung Dienstleisterin für ihre Bürgerinnen und Bürger sein muss.

Ich möchte, dass Mönchengladbach hier nicht länger hinterherläuft. Sondern mutig vorangeht. Als Oberbürgermeister werde ich in den ersten 100 Tagen die Grundlagen für dieses System legen – technisch, organisatorisch und im Dialog mit den Menschen, die diese Verwaltung tragen und nutzen.

Mein Anspruch ist klar: Digitalisierung nicht als Projekt denken, sondern als Haltung. Eine Haltung, die sagt: Wir sind für euch da – wann immer ihr uns braucht.

Denn: Behörden haben Öffnungszeiten.
Aber Dein Alltag nicht.

#NichtNurReden. Digital wird Realität.