Im Rahmen meiner Sommertour war ich in der Kita Mummtasia auf der Bendhecker Straße zu Gast. Dort habe ich mich mit der stellv. Einrichtungsleiterin, Frau Liebreich, über das Konzept, den Alltag und die Herausforderungen moderner frühkindlicher Bildung ausgetauscht. Die Kita besteht seit fünf Jahren, ist gleichzeitig ein anerkanntes Familienzentrum und ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie frühkindliche Bildung heute gelingen kann: mit einem offenen Konzept, klaren Schwerpunkten und einer wertschätzenden Haltung gegenüber Kindern, Eltern und Fachkräften.
Beim Rundgang durch die Räume fällt sofort auf, mit wie viel Liebe und Konzept hier gearbeitet wird. Es gibt unter anderem einen Chamäleonraum, einen Werkraum, ein Kunstatelier, einen Schulkindbereich, eine große Turnhalle, eine Bücherei, einen Rollenspielraum und ein Bistro. Draußen steht ein Bauwagen, der von den Kindern zum freien Spiel genutzt wird. Diese Vielfalt schafft echte Bildungsräume – kreativ, motorisch, sozial.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf gesunder Ernährung und Bewegung. Nicole, die Küchenfachkraft, kocht jeden Tag frisch – mit saisonalen Zutaten, die sie selbst einkauft. Die Kinder essen in drei Gruppen, wobei sie morgens selbst entscheiden dürfen, wann sie essen möchten. So wird nicht nur gesund gegessen, sondern auch früh Selbstständigkeit gefördert. Bewegung findet nicht nur in der Turnhalle statt, sondern auch bei regelmäßigen Ausflügen und Waldtagen.
Auch die Zusammenarbeit mit den Eltern wird hier großgeschrieben. Es gibt ein monatliches Elterncafé, Eltern-Kind-Turnen und regelmäßige Bibliotheksbesuche. Die Kita versteht sich als Ort der Begegnung – für Kinder, Familien und das soziale Umfeld. Das Familienzentrum bietet dabei auch niedrigschwellige Beratungs- und Unterstützungsangebote für Eltern an – ein wichtiges Element moderner Kindertagesbetreuung.
Was mich besonders beeindruckt hat: Mummtasia engagiert sich stark in der Ausbildung von pädagogischen Fachkräften. Angeboten werden verschiedene Wege: die praxisintegrierte Ausbildung (PIA), die klassische Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher, zur Kinderpflegerin oder zum Kinderpfleger sowie der Quereinstieg über das Programm „Quereinstieg in die Kinderbetreuung“ (QiK). Wer hier seine Ausbildung beginnt, hat sehr gute Chancen, übernommen zu werden. Ab August ist die KITA voll besetzt.
Die Kita ist darüber hinaus gut vernetzt. Kooperationen mit dem Rheydter TV, der Sportangebote wie Kinderturnen ermöglicht, oder dem SV 08, der Fußballaktivitäten begleitet, zeigen, wie wichtig frühzeitige Zugänge zu Bewegung und Vereinsleben sind. So lernen Kinder früh, Teil einer Gemeinschaft zu sein.
Im Gespräch mit Frau Liebreich wurde deutlich: Vieles läuft gut, aber es braucht weiterhin verlässliche kommunale Unterstützung. Es geht um die Frage, wie Fachkräfte gewonnen und gehalten werden können, wie Ausbildungswege gestärkt und wie Einrichtungen entlastet werden können, damit sie sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können.
Mummtasia zeigt, wie moderne Kita-Arbeit aussehen kann – mit klarem pädagogischem Profil, engagierten Fachkräften, kreativen Räumen und echter Zusammenarbeit mit Eltern und Partnern. Die Botschaft ist klar: Wenn wir wollen, dass aus Kindern starke Persönlichkeiten werden, brauchen sie starke Orte – wie diesen. Und genau dafür will ich mich als Oberbürgermeister einsetzen.
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