Warum Mönchengladbach beim Carsharing gescheitert ist – und wie wir es besser machen können

von | 1. Mai 2025 17:27

In Mönchengladbach brauchen wir moderne, flexible und umweltfreundliche Mobilitätsangebote. Dazu gehört für mich ganz klar auch ein funktionierendes Carsharing-Modell – gerade für Menschen, die kein eigenes Auto besitzen oder bewusst auf eines verzichten wollen. Umso bedauerlicher finde ich es, dass das Carsharing-Angebot „Wheesy“ der NEW AG inzwischen eingestellt wurde. Das ist nicht nur ein Rückschritt, sondern auch ein Lehrstück dafür, wie man es nicht machen sollte.

Warum hat man nicht auf Bewährtes gesetzt?

Statt auf erfahrene Anbieter wie „Stadtmobil“ zu setzen – wie es zum Beispiel in Krefeld schon lange und erfolgreich läuft – hat man mit „Wheesy“ auf eine Eigenentwicklung gesetzt. Das Ergebnis: geringe Auslastung, hohe Kosten und letztlich die Einstellung des Angebots.

Was mich besonders ärgert: Ich habe dem Oberbürgermeister bereits vor rund zwei Jahren ein alternatives Modell mit Stadtmobil vorgeschlagen. Ich hatte sogar selbst Kontakt zu dem Anbieter aufgenommen. Leider wurde dieser Vorschlag ignoriert.

Was hat das eigentlich gekostet?

Ich finde: Wir müssen jetzt ganz genau hinschauen. Deshalb habe ich eine offizielle Anfrage im Ausschuss für Finanzen, Beteiligungen und Wirtschaft gestellt. Ich möchte wissen:

  • Was hat das Projekt „Wheesy“ die NEW AG – und damit mittelbar auch die Stadtgesellschaft – gekostet?

  • Warum wurde auf eine eigene Lösung gesetzt, statt mit einem etablierten Anbieter zusammenzuarbeiten?

  • Gab es eine Wirtschaftlichkeitsanalyse – und was stand darin?

  • Und vor allem: Was lernen wir daraus?

Nur wenn wir offen mit den Fehlern der Vergangenheit umgehen, können wir es in Zukunft besser machen.

Carsharing ist mehr als ein Trend

Ein funktionierendes Carsharing-Angebot sorgt für weniger Verkehr, weniger Emissionen, weniger Parkplatzprobleme – und mehr Mobilität für alle. Es ist für mich kein nettes Extra, sondern ein zentraler Bestandteil einer zukunftsfähigen Stadtentwicklung.

Ich will, dass Mönchengladbach beim Thema Mobilität nicht länger hinterherläuft. Wir brauchen keine teuren Experimente, sondern durchdachte Lösungen mit Partnern, die wissen, was sie tun – und eine Politik, die das möglich macht.

Mein Fazit

Das Aus von Wheesy ist eine vertane Chance – aber auch ein Anlass, endlich neu zu denken. Ich stehe für Transparenz, für nachhaltige Investitionen und für kluge Entscheidungen. Wenn wir Carsharing in Mönchengladbach wirklich wollen, dann müssen wir es jetzt richtig machen.